Wenn es darum geht, das Objekt Göhrener 1/Senefelder 30-30a an den Käufer zu bringen, schwelgt die Profi Partner AG in schwärmerischen Beschreibungen der Fassade des 100 Jahre alten Baus. So heißt es im Werbetext für die Dachgeschosswohnungen:
"Bei der Gliederung der Fassade ist der Einfluss des
Jugenstils nicht zu übersehen – auf den ersten Blick
wirkt die Architektur symmetrisch und doch schaffte
es der Architekt und Künstler Guillaume Armand,
diese Symmetrie in einem schönen architektonischen
Rhythmus auch immer wieder aufzubrechen, wodurch
ein faszinierender Gesamteindruck entsteht.
Die Fassade wird zusätzlich durch Rundbogenloggien,
Gesimse und angedeutete Vordächer aufgelockert.
Besonderer Blickfang sind die beiden großen geschwungenen Dachgiebel an der Spitze des Gebäudes."
Quelle: Immoscout24.de, IDs 55293897 und 55293884 (Anbieter-Objekt-Nr.: "S30 DG50" und "S30 DG 52", seit über zehn Wochen vergeblich zum Kauf angeboten, vgl. unsere Beiträge unten)
Tatsächlich jedoch schert sich die Profi Partner AG wenig um die Erhaltung des bisher ganz weitgehend bewahrten Originalzustandes. Nicht nur soll das Jugendstilensemble im Inneren entkernt, sondern auch die Fassade gravierend verändert werden. Gut zu erkennen ist dies bereits an der Vorher-Nachher-Darstellung auf der Webseite des Unternehmens: Auf der Computeranimation des Zustandes nach der geplanten "Sanierung" sind alle seitlichen Erkerfenster verschwunden. Das ist aber noch nicht das ganze Ausmaß der Entstellung: Das Studium der Baupläne zeigt, dass sämtliche schmalen Fenster sowohl außen wie zum Hof hin einfach zugemauert werden sollen. Behutsame Sanierung geht anders.